Dienstag, der 29. April, verspricht ein chaotischer Tag für diejenigen zu werden, die auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Flugzeug angewiesen sind.
Ein nationaler Aktionstag, der von der Joint Trade Union Front organisiert wurde, führt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im ganzen Land. Die Gewerkschaften ACV und ABVV gehen gegen die Politik der Bundesregierung vor und fordern eine Stärkung und Aufwertung der öffentlichen Daseinsvorsorge. Die Folgen sind in nahezu allen Branchen spürbar.
In Flandern werden deutlich weniger Busse und Straßenbahnen fahren. De Lijn, der für den öffentlichen Nahverkehr in Flandern zuständige Verkehrsbetrieb, warnt Reisende vor erheblichen Störungen. In Städten wie Antwerpen, Gent, Brüssel, Hasselt und Roeselare gingen Demonstranten auf die Straße. Auch in Wallonien kommt es zu massiven Protesten, unter anderem in Charleroi, Tournai, Lüttich, Namur, La Louvière, Eupen und Verviers. Zusätzlich zu den Demonstrationen haben Streiks den öffentlichen Nahverkehr weitgehend lahmgelegt, was bei Pendlern und Schulkindern für große Frustration sorgt.
Die Folgen der Aktion sind nicht nur auf Schiene und Straße spürbar. Auch im Luftverkehr sind die Folgen deutlich zu spüren. Der Flughafen Brüssel hat angekündigt, dass mindestens dreißig Prozent der planmäßigen Abflüge gestrichen werden. Noch drastischer ist die Lage für den Flughafen Charleroi: Von dort starten am Dienstag keine Flüge. Die Maßnahme betrifft auch ankommende Flüge, wobei die genauen Auswirkungen auf diese noch nicht ganz klar sind. Einige Sicherheits- und Bodenabfertigungsmitarbeiter haben sich dem Streik angeschlossen, was zu langen Warteschlangen und Verzögerungen bei der Gepäckabfertigung führt.
Maiferien
Der Zeitpunkt des Streiks ist besonders ungünstig für die Tausenden Niederländer, die während der Maiferien belgische Flughäfen nutzen, um in ihre Ferienziele zu reisen. Traditionell entscheiden sich viele niederländische Reisende für Flughäfen wie Brüssel und Charleroi, da dort die Ticketpreise niedriger sind und weniger los ist. Dieses Jahr scheint sich diese Entscheidung jedoch als nach hinten loszugehen. Viele Reisende sind mit Flugausfällen, langen Wartezeiten und allgemeiner Unsicherheit hinsichtlich ihrer Reisepläne konfrontiert.
Am Flughafen Charleroi, wo vor allem Billigflieger wie Ryanair aktiv sind, starten am Dienstag keine Flüge. Der Flughafen fordert die Passagiere nun über alle verfügbaren Kanäle auf, ihre Reisepläne zu überdenken. „Angesichts des angekündigten landesweiten Streiks wird unser Flughafen für abfliegende Flüge vollständig geschlossen sein“, heißt es in der offiziellen Erklärung des Flughafens Brüssel-Charleroi.

Von Montag, 28. April, 22:00 Uhr, bis Dienstag, 29. April, kommt es in Belgien zu einem Streik der Eisenbahner.
Der bundesweite Aktionstag am 29. April kommt nicht aus heiterem Himmel. Belgien wird seit Monaten von Streiks und Protesten gegen die Reformpläne der belgischen Regierung heimgesucht. Besonders die angekündigten Veränderungen im Rentensystem und auf dem Arbeitsmarkt bereiten den Gewerkschaften und ihren Unterstützern große Sorgen. Anfang des Jahres kam es aufgrund einer Reihe von Streiks zu erheblichen Störungen im öffentlichen Nahverkehr und im Flugverkehr.
Netzwerk
Nicht nur De Lijn, zuständig für den Bus- und Straßenbahnverkehr in Flandern, warnt vor erheblichen Störungen. Auch das Brüsseler Verkehrsunternehmen MIVB rechnet mit erheblichen Problemen auf seinem Netz. „Wir werden Sie ab 6 Uhr morgens in Echtzeit über Facebook, WhatsApp, unsere App, Website und Telefon über die Situation in unserem Netzwerk auf dem Laufenden halten“, sagte die STIB in einer offiziellen Erklärung. Reisenden in und um Brüssel wird empfohlen, ihre Route im Voraus zu überprüfen und nach Möglichkeit nach Alternativen zu suchen.