Pitane-Bild

Der Kern der Arbeit von [W]heels besteht darin, den Mobilitätssektor für Frauen zugänglicher und integrativer zu machen. Das Netzwerk setzt sich voll und ganz dafür ein, Perspektiven zu bereichern, indem es anderen Stimmen und Erkenntnissen eine Plattform bietet.

Auffallend viele Frauen auf einem Foto. Das sieht man, wenn man sich die „Wall of [W]heelies“ ansieht, die Online-Visitenkarte der Frauennetzwerk [R]äder. Was mit einem Telefonanruf von Monique Verhoef bei einem Konferenzorganisator begann, wuchs in nur wenigen Jahren zu einer Stiftung heran, die aus dem niederländischen Mobilitätssektor nicht mehr wegzudenken ist. Nicht mit großen Worten, sondern mit Sichtbarkeit, Zusammenarbeit und einer felsenfesten Mission: Frauen in der Mobilität sichtbar zu machen und sie zu vernetzen.

weiße Männer

Der Grund für die Gründung von [W]heels im Jahr 2019 war laut Mitgründer Verhoef glasklar. Bei einem großen Symposium sah sie acht Redner nacheinander vorbeigehen. Alles weiße Männer. „Ein Anruf und ich hätte Ihnen acht Frauen vermitteln können“, antwortete sie dem Veranstalter. Auf dem Heimweg mit dem Fahrrad beschloss sie: Das muss sich ändern. Nicht länger über die Männer am Tisch jammern, sondern dafür sorgen, dass Frauen für Gremien, Beiräte und Führungspositionen zur Verfügung stehen.

[W]heels wurde von Monique Monster, Chrétienne Hoek und Ananda Groag gegründet: ein Netzwerk, das weibliche Fachkräfte im Bereich Mobilität zusammenbringt und sich auf ihr Fachwissen konzentriert. Der Name ist ein Wortspiel: Räder und Absätze. Es geht um eine weibliche Perspektive in einer Welt, die zu oft einseitig ist.

Diversität

Die Mission von [W]heels ist unmissverständlich: mehr Vielfalt in der Mobilität. Oder wie es das Netzwerk selbst formuliert: „Wir stehen für Vielfalt in der Mobilität. Wir engagieren uns für eine Bereicherung der Mobilitätsperspektiven, die Sichtbarkeit unserer Frauen und eine Stärkung der Vernetzung in unserem Netzwerk.“

[W]heels tut dies auf verschiedene Weise. Durch eine wachsende Datenbank weiblicher Experten, durch Veranstaltungen wie Räder auf Tourund durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Regierungen und Wissenseinrichtungen. So nahm das Netzwerk beispielsweise auf Einladung des Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft an einem Treffen zum Thema leichte Elektrofahrzeuge teil. Expertinnen wie Jacoba van Gastel und Emma van Bree teilten ihre Vision zu Mikromobilität und urbaner Logistik.

Auch Handelsorganisationen wie BOVAG haben das Netzwerk mit offenen Armen empfangen. In Bunnik posierten die Frauen von [W]heels als weibliches Gegenstück zum berühmten „Bovagmannen“-Foto. Ein symbolträchtiger Schritt, der deutlich machte: Auch Frauen gehören in die Mobilitätslobby.

Kalenderpaket

Seit Ende Januar 2025 ist [W]heels formal eine Stiftung. Dies bedeutet, dass das Netzwerk für die nächste Phase bereit ist. Partner können jetzt als „Freund von [W]heels“ beitreten. Das erste Unternehmen, das dies tut, ist das Beratungsunternehmen &Morgen. Partnerin Annemieke Stoppelenburg: „Wir wollen mehr sein als nur eine Agentur für Frauen in der Mobilität. Wir wollen einen Beitrag zur größeren Bewegung leisten.“ Monique Verhoef: „Als Freund von [W]heels unterstützt man dieses Netzwerk, damit wir all die wunderbaren Aktivitäten fortsetzen können. [W]heels erhält den Raum, sich weiterzuentwickeln, Durchbrüche zu erzwingen, auf der Bühne zu stehen und die Geschichte zu erzählen.“

(Text geht unter dem Foto weiter)
[R]äder
Foto: © Pitane Blue – [W]heels

Die Netzwerk Mittlerweile hat der Verein viele weibliche Mitglieder aus allen Bereichen der Branche: von Verkehr und Logistik bis hin zu Beratung und Technologie. Jeder von ihnen bringt seine eigene Expertise mit. Bei den Treffen wird Wissen ausgetauscht, aber auch Anerkennung geweckt. Die Gründer nennen sie eine „Partei der Anerkennung“.

Ayse Öcal

Kürzlich haben wir auch das Foto von Ayse Öcal an der „Wall of [W]heelies“ gesehen. Seit Januar 2023 arbeitet Ayse Öcal beim Nationalen Zugangspunkt für Mobilitätsdaten (NTM), der Organisation, die als Dreh- und Angelpunkt für die Erfassung und Freigabe aller multimodalen Mobilitätsdaten in den Niederlanden fungiert. In ihrer Funktion ist sie an der Standardisierung des Datenaustauschs beteiligt, um Regierungen, Verkehrsanbietern und Reiseinformationsdiensten eine bessere und effizientere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Während unserer gemeinsamen Teilnahme an den Treffen der TOMP-Arbeitsgruppe lernte ich sie besser kennen. Ihre Scharfsinnigkeit und verbindende Kraft fielen sofort auf: Öcal versteht es, komplexe Sachverhalte verständlich zu machen, ohne dabei die Bedeutung von Einheitlichkeit und Zusammenarbeit aus den Augen zu verlieren.

Mit prominenter Unterstützung aus der Branche – darunter Marga de Jager (ANWB), Miriam Hoekstra-van der Deen (Schiphol), Christel Mourik (MRDH) und Tania Rademaker (Qbuzz) im Council of Inspiration – hat sich [W]heels fest etabliert. Diese Frauen fungieren als Botschafterinnen und Resonanzboden für das Netzwerk.

konkrete Maßnahmen

Die Stärke von [W]heels liegt in seiner Einfachheit und Ausführung. Keine endlosen Debatten über Inklusion, sondern konkrete Taten. Frauen sichtbar machen, sie vernetzen und ihnen Positionen verleihen, in denen Entscheidungen getroffen werden. Das Netzwerk beweist, dass man auch mit den Fersen auf dem Boden große Schritte machen kann.

Mit einer formellen Gründung, starken Partnern und einem ständig wachsenden Netzwerk scheint [W]heels bereit für die Zukunft. Und wer die Profilliste durchstöbert, erkennt sofort: Die Mobilitätsbranche muss längst keine reine Männerdomäne mehr sein. Die Frauen sind schon da. Man muss sie nur sehen wollen.

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