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Die belgische Eisenbahn ächzt erneut unter dem Druck eines landesweiten Streiks.

Zum 21. Mal in diesem Jahr streiken die Bahnmitarbeiter, sehr zum Frust Tausender Pendler, die erneut auf alternative Verkehrsmittel umsteigen müssen. Der Streik begann am Montagabend um 22.00 Uhr und dauert bis zum heutigen Fahrplanende. Trotz wiederholter Aktionen scheint eine strukturelle Lösung vorerst nicht in Sicht.

Laut NMBS werden heute rund 70 Prozent der IC-Züge verkehren. Bei den L-Bahnen und den S-Bahnen liegt dieser Wert mit einer Verfügbarkeit von rund 60 Prozent etwas niedriger. Die P-Züge, die normalerweise in den morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeiten verkehren, werden fast vollständig gestrichen. Dies führt vor allem zu Unannehmlichkeiten für Pendler, die auf diese Verbindungen in der Hauptverkehrszeit angewiesen sind.

enttäuscht

Dimitri Temmerman, Sprecher der NMBS, sagte, das Management des Eisenbahnunternehmens sei zutiefst enttäuscht über die Entscheidung der Gewerkschaften, erneut Maßnahmen zu ergreifen. Trotz mehrerer Schlichtungsgespräche haben die fünf Gewerkschaften beschlossen, den Streik am Dienstag, den 15. April, fortzusetzen. Die Geschäftsführungen von HR Rail, Infrabel und NMBS bedauern diesen Schritt und die Tatsache, dass die Reisenden erneut Opfer dieses Konflikts sind. Die Streikbelastung wird für die Reisenden, die Beschäftigten und viele andere Akteure in Wirtschaft und Gesellschaft unerträglich.

Der Grund für die Streiks ist unverändert: Unzufriedenheit mit den Reformen im neuen Regierungsabkommen, insbesondere mit Blick auf die Altersvorsorge und die geplanten Einsparungen für das Bahnpersonal. Obwohl die Beschäftigten ihren Beschwerden wiederholt durch Gewerkschaftsaktionen Ausdruck verliehen haben, scheinen die Gespräche zwischen den Gewerkschaften und der Regierung ins Stocken geraten zu sein.

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Mittlerweile hat die NMBS einen angepassten Zugservice entwickelt, der über den offiziellen Reiseplaner und die NMBS-App verfügbar ist. Das Verkehrsunternehmen versucht, den Schaden etwas zu begrenzen, obwohl erneut Tausende Fahrgäste im Regen stehen bleiben. Diesmal sind die Störungen etwas geringer als bei früheren Streiks, die Auswirkungen auf den Alltag der Pendler sind jedoch weiterhin erheblich.

international

Auch der internationale Schienenverkehr bleibt nicht verschont. Mehrere EuroCity-Züge zwischen Brüssel und den Niederlanden sind ausgefallen. Wer mit der Bahn ins Ausland reisen möchte, sollte sich vorab über die Reiseroute informieren. Eurostar, TGV INOUI, ICE und OUIGO verkehren weiterhin planmäßig.

Vom Streik betroffene Passagiere können die üblichen Verfahren zur Rückerstattung oder zum Umtausch ihres Tickets nutzen. Darüber hinaus bietet die NMBS die Möglichkeit, bis zu sieben Tage nach der Aktion eine Streikbescheinigung über ihre Website herunterzuladen. Dieses Dokument kann unter anderem für Arbeitgeber oder Bildungseinrichtungen nützlich sein.

Die Streikmüdigkeit unter Personal und Passagieren scheint zuzunehmen. Eine neue Aktion wurde jedoch bereits angekündigt: Ab Montag, 21. April, 22.00 Uhr. bis Dienstagabend, 22. April. Damit ist ein Ende der sozialen Unruhen bei der belgischen Bahn noch nicht in Sicht.

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