Der für Montag angekündigte Generalstreik droht das wirtschaftliche und soziale Leben in Belgien in großem Umfang zu stören.
Der Technologieverband Agoria warnt in einer Pressemitteilung, dass die Maßnahme den bereits in Not geratenen Unternehmen und Arbeitnehmern nur noch weiteren Schaden zufügen werde. Laut CEO Bart Steukers befindet sich der Sektor in der schwierigsten Phase der letzten fünfzehn Jahre. Wir haben im vergangenen Jahr 8.000 Arbeitsplätze verloren, und die Aussichten für 2025 bleiben äußerst düster. Wir verstehen die Sorgen hinter diesem Streik, aber die Schließung von Unternehmen ist keine Lösung.
Der Streik ist eine Initiative der sozialistischen und christlichen Gewerkschaften und richtet sich gegen die sozioökonomischen Kürzungen der Regierung De Wever. Die Maßnahmen begannen am Sonntagabend und umfassten unter anderem eine Einstellung des Schiffsverkehrs zwischen der Nordsee und Gent. „Seit 19 Uhr ist der Verkehr völlig zum Erliegen gekommen“, bestätigte Johan Bresseleers, Sprecher von North Sea Port, gegenüber VRT. „Die Maßnahmen werden einen großen Teil des Schiffsverkehrs betreffen. Die tatsächlichen Auswirkungen können wir erst morgen früh beurteilen.“
Charleroi
Am Flughafen Charleroi war am Sonntagabend deutlich mehr los als sonst. Reisende versuchten noch immer, ihren Flug vor dem geplanten Streik am Montag zu erreichen, der alle Flüge am Flughafen betreffen wird. Aufgrund des hohen Passagieraufkommens und eines Personalmangels beim Sicherheitsunternehmen G4S bildeten sich lange Warteschlangen. „Einige Passagiere sind verärgert, weil sie ihren Flug verpasst haben, und das verstehen wir“, sagte ein Flughafensprecher. Einen neuen Flug zu buchen ist schwierig, da viele Flüge bereits ausgebucht sind. Wir empfehlen, so früh wie möglich abzureisen. Nach 19 Uhr lichtet sich der Andrang in der Regel.
Die Störung betrifft auch den öffentlichen Nahverkehr. Das Verkehrsunternehmen De Lijn geht davon aus, dass etwa die Hälfte der Straßenbahnen und Busse nicht fahren wird. Am stärksten betroffen sind Limburg und Antwerpen. In Flämisch-Brabant und Westflandern verkehren etwa die Hälfte der Linien, in Ostflandern etwa zwei Drittel. Reisenden wird empfohlen, ihre Route im Voraus zu planen.

Auch der internationale Bahnverkehr bleibt von den Folgen des Streiks nicht verschont. Eurostar und TGV Inoui haben mehrere Fahrten abgesagt, insbesondere zwischen Brüssel und Paris. Auch ein Zug zwischen Brüssel und Straßburg am Dienstag, 1. April, wurde gestrichen. Nur die Hälfte der Eurocity-Direktzüge zwischen Brüssel und Amsterdam fährt in die Niederlande. Der Nachtzug Nightjet nach Wien und Berlin fährt am Montagabend nicht von Brüssel, sondern von Köln ab. Reisende können mit ICE-Zügen von Brüssel oder Lüttich nach Köln reisen.
onderwijs
Auch der Bildungssektor ist betroffen. Laut Nancy Libert von ACOD Education besteht insbesondere im Vorschul- und Grundschulbereich in Ostflandern und Antwerpen eine hohe Streikbereitschaft. „Wir hören aus verschiedenen Bundesländern, dass Lehrkräfte ihre Arbeit niederlegen werden. Viele Schulen setzen auf Fernunterricht oder bieten Notbetreuung an. Andere bleiben komplett geschlossen.“
Die Auswirkungen des 24-stündigen Streiks drohen daher besonders weitreichend zu sein. Von Häfen bis zu Flughäfen, von Klassenzimmern bis zu Zügen – das Land scheint sich auf einen Tag beispielloser Störungen vorzubereiten, während die wirtschaftlichen Sorgen nur noch größer werden.