Das elektrische Nutzfahrzeug hat den Dieseltransporter endgültig als kostengünstigste Wahl für Unternehmer überholt.
Von Berichterstattung von Het Parool Dabei zeigt sich, dass Elektrotransporter bei Betrachtung der Gesamtkosten mittlerweile zwischen 50 und 150 Euro pro Monat günstiger sind als ihre Diesel-Pendants. Die Zahlen stammen von Ayvens, dem größten Leasingunternehmen der Niederlande, das eine umfassende Analyse der sogenannten Gesamtbetriebskosten (TCO) durchgeführt hat.
Zu diesen Kosten zählen neben dem Leasingpreis bzw. Kaufpreis auch Steuern, Wartung, Abschreibung und Kraftstoff- bzw. Stromverbrauch. Gerade in diesen letzten Bereichen erscheinen elektrische Nutzfahrzeuge im Jahr 2025 plötzlich kostengünstiger. Roy Driessen, Branchendirektor Nutzfahrzeuge bei Ayvens, erklärt der Zeitung: „Aufgrund der Einführung von Null-Emissionszonen sind mittlerweile 60 Prozent der Nutzfahrzeuganwendungen Elektrofahrzeuge. Trotzdem hängen viele Unternehmer immer noch am Diesel, vor allem weil sie ihn für billiger halten. Bis letztes Jahr hatten sie damit Recht, aber für dieses Jahr und auch für 2026 sieht die Lage ganz anders aus.“
starker Gegenwind
Der Zeitpunkt dieses Wendepunkts ist bemerkenswert, da an anderen Fronten der Energiewende starker Gegenwind weht. So sind Elektroautos durch den Wegfall der Subventionen teurer geworden als Benziner und Solaranlagen werden aufgrund der Abschaffung der Netto-Stromzähler ab 2027 deutlich weniger Ertrag bringen. Allerdings scheint das Elektroautofahren im Geschäftssektor attraktiver geworden zu sein, was teilweise auf neue Vorschriften und kommunale Maßnahmen zurückzuführen ist.

Seit Anfang 2025 haben fünfzehn niederländische Gemeinden sogenannte Null-Emissionszonen eingeführt. Dies bedeutet, dass Transporter und Lkw mit Verbrennungsmotor in der Innenstadt nicht mehr willkommen sind. Ab dem kommenden Jahr müssen neu zugelassene Nutzfahrzeuge komplett emissionsfrei fahren, um diese Zonen befahren zu dürfen. Diese Entwicklung zwingt Unternehmer zum Handeln.
Leasingmodelle
Die Erfahrung zeigt, dass die finanziellen Vorteile allmählich zu überzeugen beginnen. Ayvens gibt anhand eigener Leasingmodelle an, dass ein Elektrotransporter je nach Nutzung und Ausführung bis zu 150 Euro pro Monat günstiger sei als ein Dieseltransporter. Zu den Vorteilen zählen unter anderem niedrigere Energiepreise pro Kilometer, geringere Wartungskosten durch den Verzicht auf einen Verbrennungsmotor und steuerliche Vorteile wie die Befreiung von der Kfz-Steuer. Auch die SEBA-Förderung (Subsidy Scheme for Zero-Emission Commercial Vehicles) trägt dazu bei, elektrische Alternativen finanziell attraktiv zu machen.
Laut Driessen ist klar, dass es einen Wendepunkt gibt, auch wenn die Unternehmer den Umstieg noch nicht in großer Zahl vollzogen haben. „Wir beobachten, dass Unternehmer schnell überzeugt sind, wenn sie erst einmal die Berechnungen durchgeführt und die Lademöglichkeiten aufgezeigt haben“, sagt Driessen. Er sieht eine stark steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, insbesondere im städtischen Raum. Die Verpflichtung zum emissionsfreien Fahren und die realen Kosteneinsparungen machen es für viele Unternehmen mittlerweile zu einer logischen Entscheidung.
sozialer Druck
Es wird erwartet, dass der Anteil elektrisch betriebener Nutzfahrzeuge in den kommenden Jahren weiterhin explosionsartig ansteigen wird. Die Kombination aus Vorschriften, Kostenvorteilen und gesellschaftlichem Druck beschleunigt die Elektrifizierung des gewerblichen Verkehrs. Für alle, die noch Diesel fahren, tickt die Uhr nun hörbar: Die Grenze der Null-Emissionszonen rückt buchstäblich näher.