Die Steuervorteile für Plug-in-Hybride verschwinden und das hat gravierende Folgen für den Autokäufer.
Ab 2025 müssen auch Autos mit Batteriepaket und Verbrennungsmotor den vollen Kfz-Steuersatz entrichten. Bisher waren diese Fahrzeuge steuerlich attraktiver, mit der neuen Regelung wird sich dies jedoch drastisch ändern. Die Frage ist nun: Wird das Fahren mit Benzin oder Diesel wieder attraktiver?
Aufgrund der neuen Steuervorschriften scheinen sich die Preise für Plug-in-Hybride vom Markt zu verdrängen. Als Vorteil bleibt lediglich der günstigere Anschaffungspreis durch den bpm-Rabatt und die Möglichkeit, durch das Laden zu Hause günstig Kilometer zu machen. Doch sobald jemand wenige elektrische Kilometer fährt oder keine Möglichkeit hat, zu Hause zu laden, schwindet der Vorteil schnell.
Wer wenige Kilometer fährt, ist mit einer Benzinvariante besser bedient. Die höhere Kfz-Steuer für einen Plug-in-Hybrid macht ihn für Fahrer, die nur sporadisch elektrisch fahren können, finanziell weniger attraktiv. Darüber hinaus hat das Mehrgewicht eines PHEV auch Nachteile für die Fahreigenschaften und den Kraftstoffverbrauch, sobald die Batterie leer ist.
Anders sieht es bei Dieselfahrern aus. Trotz der hohen Kfz-Steuer bleibt der Diesel für Vielfahrer attraktiv. Der geringere Verbrauch und der vergleichsweise niedrige Literpreis Diesel können die Mehrkosten für die Kfz-Steuer ausgleichen. Insbesondere auf der Autobahn bietet ein Dieselmotor oft einen geringeren Kraftstoffverbrauch als ein vergleichbarer Benzinmotor.
Die Regeln werden künftig noch strenger. Ab 2026 wird der Steuervorteil für Plug-in-Hybride weiter reduziert und die Kfz-Steuer für diese Autos wird sogar höher sein als die eines Benzinautos. Dies liegt daran, dass PHEVs aufgrund ihrer schweren Batteriepakete in eine höhere Gewichtsklasse fallen. Damit entfällt der Steuervorteil von Hybriden komplett und viele Käufer werden sich fragen, ob ein Benziner oder ein Diesel nicht die bessere Wahl ist.

Um dies zu verdeutlichen, nimmt ein Forscher von De Telegraaf die BMW 3er-Reihe als Beispiel. Dieses Modell ist als Benziner, Diesel und Plug-in-Hybrid (PHEV) erhältlich und eignet sich daher gut als Vergleichsmodell. Auf dem Papier scheint der PHEV aufgrund seiner niedrigeren Drehzahl attraktiv zu sein, in der Praxis kann es jedoch anders aussehen.
Durch den Wegfall der Steuervergünstigung gerät die Popularität von Plug-in-Hybriden unter Druck. Viele Autofahrer entscheiden sich wegen der geringeren Kosten für einen PHEV, doch da dieser Vorteil schwindet, wird die Entscheidung für einen Hybrid immer unattraktiver. Dies könnte zu steigenden Verkäufen von Benzinautos und einem Comeback des Diesels für Vielfahrer führen.
die Berechnung
Die BPM (Steuer auf Personenkraftwagen und Motorräder) spielt eine wichtige Rolle beim Kaufpreis eines Autos. Diese Steuer richtet sich nach dem CO₂-Ausstoß, weshalb Elektro- und Hybridautos bislang steuerlich begünstigt waren. Dies wird auch im Jahr 2025 noch der Fall sein. So kostet beispielsweise eine BMW 330i xDrive Limousine aktuell mindestens 70.885,10 Euro, für die 330e xDrive Limousine – den Plug-in-Hybriden – sind 59.743,10 Euro zu haben. Der Preisunterschied von über 11.000 Euro macht den PHEV auf den ersten Blick zur attraktiveren Wahl.
Anders sieht es allerdings aus, wenn die Kfz-Steuer mit einberechnet wird. Diese Steuer wird auf Grundlage des Gewichts des Autos berechnet. Da Plug-in-Hybride über einen Akku verfügen, sind sie schwerer und unterliegen daher einer höheren Steuerbelastung. In Nordholland bedeutet dies für den 330 kg schweren BMW 1.860e eine Kfz-Steuer von 347 Euro pro Quartal. Die Benzinversion desselben Autos, der 330i, wiegt 1.570 kg und kostet 269 € Kfz-Steuer pro Quartal. Die Differenz beträgt somit 312 Euro pro Jahr zugunsten der Benzinvariante.
Für Dieselfahrer fällt die Rechnung sogar noch höher aus. Der BMW 330d xDrive mit Sechszylinder-Dieselmotor wiegt 1.735 kg und kostet 572 Euro Kfz-Steuer pro Quartal. Eine leichtere Dieselvariante, der 320d xDrive mit Vierzylinder, kostet 530 Euro pro Quartal. Trotz der höheren Kfz-Steuer können Dieselfahrzeuge aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit und der niedrigeren Kraftstoffpreise für Vielfahrer weiterhin attraktiv sein.