Das Wachstum der geteilten Mobilität in den Niederlanden droht aufgrund hoher Kosten, zunehmenden Regulierungsdrucks und Unsicherheit über die künftige Politik zu stagnieren.
Dies erklärt die Koalition der Car-Sharing-Anbieter (CvD) als Reaktion auf den Bericht Stand der geteilten Mobilität 2024, das am 7. März 2025 von der Wissensplattform CROW und dem Nationalen Kooperationsprogramm Natuurlijk! veröffentlicht wurde. Gemeinsame Mobilität. Der CvD, ein Zusammenschluss von sieben Carsharing-Anbietern, sieht sowohl positive Entwicklungen als auch gravierende Engpässe im Markt.
zunehmendes Interesse
Laut CvD wächst das Interesse an gemeinsamer Mobilität sowohl bei Verbrauchern als auch bei Regierungen. Öffentliche Kampagnen, autofreie Quartiere und spezielle Parkmöglichkeiten fördern die Nutzung von Shared Cars. Eine bundesweite Nutzerbefragung zeigt, dass sich knapp 70 % der Teilnehmer aufgrund der Shared-Mobility-Angebote gegen die Anschaffung eines eigenen Autos oder für die Abschaffung ihres Fahrzeugs entschieden haben. Dies zeigt, dass Shared Mobility tatsächlich zu einem Rückgang des Autobesitzes in den Niederlanden beiträgt.
Gleichzeitig bleiben große Herausforderungen bestehen. Der CVD weist darauf hin, dass sich das Business Case für das Carsharing mit Elektrofahrzeugen aufgrund der hohen Kraftfahrzeugsteuer (MRB), der astronomischen Versicherungskosten und – in Städten wie Amsterdam – der besonders hohen Genehmigungskosten nur schwer umsetzen lässt. Auch die Unsicherheit über die künftige Politik schreckt die Anleger ab.
Vorteile unter Druck
Das CvD betont die sozialen Vorteile der gemeinsamen Mobilität. Studien unter anderem des Knowledge Institute for Mobility, CE Delft und Goudappel zeigen, dass die Förderung von Carsharing die Abhängigkeit von knappen Rohstoffen verringert, Platz für den Wohnungsbau freigibt und die Treibhausgasemissionen reduziert. Elektrische Carsharing-Fahrzeuge ersetzen zahlreiche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und verhindern, dass sich die Menschen erneut ein Privatauto anschaffen.
Darüber hinaus hat Shared Mobility eine soziale Funktion. Für Familien mit knappem Budget stellt es eine günstige Alternative zum Autobesitz dar, insbesondere wenn sie nur gelegentlich ein Auto benötigen. Viele Haushalte bleiben auf einem teuren, alten Auto mit fossilem Brennstoff sitzen, das selten benutzt wird, aber viel Geld kostet. Für diese Gruppe kann Carsharing eine Lösung sein.

Carsharing bietet politischen Entscheidungsträgern eine Lösung für eine Reihe gesellschaftlicher Probleme. Darüber hinaus bietet Carsharing für viele Autobesitzer eine günstigere und praktischere Alternative zum eigenen Auto.
Um das Wachstum der geteilten Mobilität zu fördern, macht das CvD konkrete politische Vorschläge. Die Koalition plädiert unter anderem dafür, Elektro-Carsharing steuerlich attraktiver zu gestalten. Dies könne laut Anbietern dadurch erreicht werden, dass der MRB-Rabatt auf Elektro-Sharing-Autos beibehalten werde und diese Transportform dem niedrigen Mehrwertsteuersatz von 9 Prozent unterliege. Die nationale Umfrage zeigt, dass die Kosten für viele Nutzer das Haupthindernis darstellen, vollständig auf Shared Mobility umzusteigen. Eine niedrigere Mehrwertsteuer würde die Preise für die Verbraucher sofort senken.
Darüber hinaus fordert der CvD Maßnahmen zur Senkung der Versicherungskosten. Carsharing-Nutzer, die wenig fahren, verursachen vergleichsweise große Schäden, weshalb die Versicherer hohe Prämien verlangen. Dies betrifft nicht nur Privatnutzer, sondern auch Carsharing-Modelle mit geringer Schadenbelastung, wie etwa geschlossene Sharing-Gruppen. Der CvD schlägt die Einrichtung eines Garantiefonds, vergleichbar mit der Nationalen Hypothekengarantie, vor, um die Risiken für die Versicherer zu begrenzen. Dadurch könnten die Versicherungskosten für Carsharing-Anbieter und -Nutzer deutlich gesenkt werden.
klare Definition
Schließlich plädiert der CvD für eine klarere gesetzliche Definition des Begriffs „Sharing Car“. Die aktuelle Definition ist unzureichend, da sie wichtige Faktoren wie die Verfügbarkeit des Sharing Cars im öffentlichen Raum nicht berücksichtigt. Dies ist wichtig für die Erteilung von Genehmigungen und die Inanspruchnahme von Steuervorteilen.
Mit diesen Vorschlägen möchte das CvD zu einer stabileren Politik für gemeinsame Mobilität in den Niederlanden beitragen. „Wir hoffen, dass die Regierung erkennt, wie groß die Auswirkungen der gemeinsamen Mobilität bereits sind und wie wichtig es ist, ihr Wachstum nicht aufgrund unnötiger Kosten und Unsicherheiten stagnieren zu lassen“, sagte die Koalition.