Ohne einen mutigen und fortschrittlichen Plan für den öffentlichen Nahverkehr besteht für Den Haag die Gefahr, zu scheitern.
Diese eindringliche Warnung kommt vom örtlichen Ableger der Reisendenorganisation Rover, die dem Den Haager Stadtrat ihre Vision „Öffentlicher Nahverkehr auf dem Weg in die Jahre 2030–2035 ev“ vorgestellt hat. Die Pläne sollen nicht nur als Leitfaden für Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr dienen, sondern auch als Inspiration für die Wahlprogramme der Parteien im Hinblick auf die Kommunalwahl 2026 dienen.
Laut Rover ist ein zukunftssicheres öffentliches Verkehrsnetz unabdingbar, um dem Wachstum der Stadt gerecht zu werden und Mobilität zu gewährleisten. Die wichtigsten Eckpfeiler der Vision sind hochfrequente Verbindungen zu wichtigen Standorten wie der Innenstadt, Scheveningen und der internationalen Zone, aber auch ein feinmaschigeres Netz, in dem Haltestellen im Umkreis von 500 Metern erreicht werden können. Darüber hinaus werden Forderungen nach besserer sozialer Absicherung, günstigeren Fahrpreisen und Reiseinformationen in Echtzeit laut.
ehrgeizige Pläne
Die Vision enthält konkrete Vorschläge, um die Transportkapazität in der Region deutlich zu verbessern. Einer der auffälligsten Pläne ist die Erweiterung und Verbindung der RandstadRail-Linien, wodurch ein robusteres Netzwerk entstehen soll. Darüber hinaus ist der Ausbau des sogenannten Königskorridors geplant, einer schnellen Stadtbahn- oder U-Bahn-Verbindung nach Scheveningen, die eine bessere Anbindung an die Küstenregion ermöglichen soll.
Zudem muss das öffentliche Verkehrsnetz sowohl in dicht besiedelten Stadtgebieten als auch in Gebieten mit geringerer Bevölkerungsdichte ausgebaut werden. Rover möchte die Erreichbarkeit der Stadt durch eine Kombination aus zusätzlichen Straßenbahnlinien, Busverbindungen und möglicherweise einem weiteren Ausbau der RandstadRail weiter verbessern. Ein weiterer wichtiger Vorschlag ist die Verlängerung der bestehenden E-Linie in Richtung Scheveningen, wodurch auch neue Wohnstandorte direkt in das Netzwerk einbezogen werden.
Arnold van der Heijden, Vorsitzender von Rover-Den Haag, betont: Bedeutung der Pläne: „Mit dieser Vision wollen wir über die jährlichen Verkehrspläne hinausblicken. Aber gleichzeitig ist es mehr als ein Plan; Es ist ein konkreter Aufruf zum Handeln.“ Er fordert die Politiker auf, gemeinsam mit Rover und anderen Interessengruppen an einem öffentlichen Verkehrsnetz zu arbeiten, das die Stadt lebenswert und erreichbar hält.

Nicht nur das öffentliche Verkehrsnetz, auch die Regelungen zum Abstellen von Fahrrädern werden erneuert. Die NS hat angekündigt, nach der Kritik von Rover und anderen Verbraucherorganisationen eine Reihe von Anpassungen vorzunehmen. Wichtige Änderungen sind etwa die Vergünstigung des Abstellens von Fahrrädern in Fahrradkäfigen und die Erhöhung der Höchstentschädigungen bei Fahrraddiebstahl.
Bisher fiel die Entschädigung beim Diebstahl eines herkömmlichen Fahrrads in der Regel geringer aus als bei einem E-Bike. Für Rover war dies eine unverständliche Situation. „Es kann doch nicht sein, dass man für ein E-Bike im Wert von 1250 Euro bei Diebstahl den vollen Kaufpreis erstattet bekommt, für ein gleich teures City-Bike aber nur 750 Euro zurückbekommt?“ erklärte die Organisation. Daher hat die NS beschlossen, die Erstattungen anzugleichen: Ab sofort beträgt die maximale Erstattung sowohl für ein E-Bike als auch für ein normales Fahrrad 1000 €.
Fahrradabstellplatz
Darüber hinaus wird NS seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Fahrradparkplätze anpassen, um die Regeln transparenter zu gestalten. Dabei wird bereits berücksichtigt, dass Reisende künftig an Fahrradstellplätzen mit ihrer Bankkarte ein- und auschecken können. Darüber hinaus wird an einer effizienteren Nutzung des vorhandenen Platzes gearbeitet. In manchen Fahrradschuppen wird eine maximale Abstelldauer eingeführt und zu lange abgestellte Swapfiets-Fahrräder werden nicht mehr eingelagert, sondern direkt an das Unternehmen hinter Swapfiets weitergeleitet.
Verbraucherorganisationen bleiben allerdings kritisch und fordern eine weitere Präzisierung der Regeln. Sie plädieren unter anderem für klare Vorgaben, welche Tarife für Mopeds und Motorroller gelten und wie mit Nicht-Standard-Fahrrädern umzugehen ist – also Fahrrädern mit ungewöhnlichen Abmessungen, bei denen zusätzliche Parkkosten anfallen können. „Eigentlich sollte das Abstellen von Fahrrädern mit Fahrradkästen, Fahrradtaschen und Kindersitzen nicht teurer sein als das Abstellen eines herkömmlichen Fahrrads“, lautet die gemeinsame Kritik.