Die Einführung des BPM für Elektrofahrzeuge ab dem 1. Januar 2025 hat in der Rollstuhlbusbranche für große Empörung gesorgt.
Während für herkömmliche Elektro-PKWs ein pauschaler Betrag von 667 Euro gilt, fällt die Berechnung für elektrische Rollstuhlbusse unverhältnismäßig hoch aus. Die Steuerlast beträgt zwischen 15.000 und 20.000 Euro pro Fahrzeug, eine unerwartete und hohe finanzielle Belastung für Unternehmer und Gesundheitseinrichtungen, die auf Rollstuhltransporte angewiesen sind.
Der Branchenverband Royal Dutch Transport (KNV) hat Alarm geschlagen und erklärt, dass diese Situation das Ergebnis einer unbeabsichtigten Auslassung in den Vorschriften sei. Rollstuhlbusse fallen nach der neuen BPM-Berechnung in die Kategorie „Sonderpersonenkraftwagen“, bei der nicht der CO₂-Ausstoß, sondern der Netto-Katalogpreis berücksichtigt wird. Dies bedeutet, dass die BPM-Abgabe für diese Fahrzeuge auf 37,7 % des Nettokatalogpreises festgelegt wird, ein Prozentsatz, der um ein Vielfaches höher ist als die 667 €, die für andere Elektro-Pkw gelten.

KNV-Vorsitzender Fred Teeven ergriff sofort Maßnahmen und besprach das Thema mit Kees van den Burg, Generaldirektor für Mobilität im Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft. Darüber hinaus wurde das Repräsentantenhaus informiert und es finden Gespräche mit Vertretern verschiedener Ministerien statt. Kurzfristig wird KNV Konsultationen mit dem Finanzministerium aufnehmen, um eine Lösung zu finden.
Laut KNV ist dies ein Problem, das wir nicht ignorieren können. Für viele Menschen mit Behinderung ist der elektrische Rollstuhlbus unverzichtbar. Es ist undenkbar, dass die Regierung einerseits die Nachhaltigkeit des Verkehrs fördert, andererseits aber eine Steuer einführt, die den Kauf eines emissionsfreien Fahrzeugs finanziell unerschwinglich macht.
Die Branche befürchtet, dass die astronomisch hohen BPM-Abgaben zu geringeren Investitionen in elektrische Rollstuhlbusse führen und die Ökologisierung des Rollstuhltransports somit stagnieren wird. Zudem könne es durch die Maßnahme zu höheren Transportkosten für Gesundheitseinrichtungen und Privatpersonen kommen, die auf Spezialtransporte angewiesen sind.
Zwar erkennt die KNV an, dass es sich bei der Abschaffung des Nullsatzes für Elektroautos um eine umfassendere Steuerreform handelt, betont jedoch, dass die besondere Situation von Rollstuhlbussen dabei nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Die Organisation fordert die Politik auf, rasch eine entsprechende Lösung zu finden, etwa eine Ausnahmeregelung oder einen angepassten Satz, der die Praxis besser widerspiegelt.
Die kommenden Wochen werden für die Zukunft des Transports mit Elektrorollstühlen in den Niederlanden entscheidend sein. KNV hofft, dass die Gespräche mit dem Finanzministerium zu einer Überarbeitung der BPM-Vorschriften führen werden, damit diese wichtigen Transportmittel erschwinglich bleiben.