Die Niederländische Eisenbahn (NS) verzeichnete im Jahr 2024 das fünfte Jahr in Folge Verluste.
Zwar fuhren die Züge im vergangenen Jahr in der Regel pünktlich, die Fahrgastzahlen reichten jedoch nicht aus, um die Bahn aus den roten Zahlen zu holen. Ein wichtiger Faktor für die enttäuschenden Reisezahlen bleiben die Nachwirkungen der Coronakrise, in der viele Menschen dauerhaft auf Homeoffice umgestiegen sind.
Doch es gibt Hoffnung am Horizont. Die NS geht davon aus, dass die Zahl der Bahnreisenden im Jahr 2030 wieder das Niveau von 2019 erreichen wird. Dieser Optimismus beruht auf dem Bevölkerungswachstum und der Förderung von Reisen außerhalb der Hauptverkehrszeiten. Mit neuen Rabattaktionen und flexiblen Abo-Angeboten will das Unternehmen Reisende dazu bewegen, häufiger mit der Bahn zu fahren.
hohe Kosten
Zusätzlich zu den enttäuschenden Fahrgastzahlen ist die NS mit astronomischen Kosten für die Nutzung der Eisenbahn konfrontiert. Im Jahr 2024 zahlte der Bahnbetreiber 533 Millionen Euro an das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und an ProRail. Dieser Betrag liegt um 15 Prozent höher als im Jahr 2023 und stellt eine erhebliche Belastung für die Unternehmenskasse dar.
Zwar hat NS bislang keine konkreten Aussagen zu künftigen Preiserhöhungen gemacht, der Trend der letzten Jahre ist jedoch klar erkennbar. Zwischen 2021 und 2023 stieg der Preis für ein Bahnticket um 8,9 Prozent. 2024 wurde die geplante Preiserhöhung durch die staatliche Entschädigung zwar verschoben, 2025 kamen Reisende jedoch nicht mehr darum herum: Bahntickets wurden um 6,18 Prozent teurer.

Um das Blatt zu wenden, bietet NS Rabattaktionen für Reisen außerhalb der Hauptverkehrszeiten an. Durch die günstigeren Tarife in der Randzeit hofft das Unternehmen nicht nur auf eine Steigerung der Fahrgastzahlen, sondern auch auf eine bessere Steuerung der Fahrgastverteilung. Schließlich bleiben die Hauptverkehrszeiten die größte Herausforderung für die Schienenkapazität.
Es bleibt jedoch die Frage, ob diese Strategie ausreicht, um NS wieder finanziell gesund zu machen. Die Kosten für den Erhalt und Ausbau des Schienennetzes steigen, während die Einnahmen noch nicht das alte Niveau erreichen. Für den Reisenden kann dies trotz der Bemühungen, Bahnreisen attraktiver zu machen, in Zukunft weitere Preiserhöhungen bedeuten.
Die kommenden Jahre werden für die NS entscheidend sein. Das Unternehmen muss ein Gleichgewicht zwischen der Erschwinglichkeit für den Reisenden und der finanziellen Gesundheit des Unternehmens finden. Ob die Rabattaktionen und das zu erwartende Passagierwachstum ausreichen, um die Verluste wieder auszugleichen, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.