Die Alkoholsperre scheint in den Niederlanden ein Comeback zu erleben.
Eine große Mehrheit im Repräsentantenhaus hat einem Antrag der VVD-Abgeordneten Hester Veltman zur Wiedereinführung des Geräts zugestimmt. Die Unterstützung für die Alkoholsperre kommt zu einem Zeitpunkt, da die Zahl der alkoholbedingten Verkehrstoten in den letzten Jahren stark angestiegen ist.
Zuvor hatten sich Ministerin Madlener (Infrastruktur) und Minister Van Weel (Justiz und Sicherheit) positiv über die Wiedereinführung der Alkoholsperre geäußert. Damit steigt die Chance, dass die Maßnahme tatsächlich umgesetzt wird. Madlener hat eine Untersuchung zur Durchführbarkeit einer Rückkehr in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse demnächst dem Repräsentantenhaus vorgelegt werden sollen.
Die Alkoholsperre wurde 2011 eingeführt und betraf rund 12.000 Autofahrer, die mit zu viel Alkohol im Blut am Steuer erwischt wurden. Autofahrer, die den Einbau des Schlosses verweigerten, würden für die Dauer von fünf Jahren ihren Führerschein verlieren. Letztlich ließen fast 5000 Menschen das System in ihrem Auto einbauen.
einfach
Das Prinzip der Alkoholsperre ist einfach: Vor dem Starten des Motors muss der Fahrer in ein Alkoholtestgerät pusten. Bei einer Alkoholerkennung lässt sich das Auto nicht starten. Dies sollte verhindern, dass Menschen unter Alkoholeinfluss Auto fahren. Die Maßnahme wurde jedoch 2014 gestoppt, nachdem Richter entschieden hatten, sie sei zu drastisch. Der Staatsrat kam zu dem Schluss, dass den persönlichen Umständen der Geschäftsführer nicht ausreichend Rechnung getragen worden sei. Vor allem Menschen, die beruflich auf den Führerschein angewiesen sind, gerieten in Schwierigkeiten.

Ministerin Madlener hat die Machbarkeit einer Wiedereinführung der Alkoholsperre prüfen lassen.
Ein wichtiger Grund, warum das Repräsentantenhaus nun wieder eine Alkoholsperre einführen will, ist die steigende Zahl der Verkehrstoten durch Alkoholkonsum. Im Jahr 2023 gab es in den Niederlanden mehr als 750 Verkehrstote, ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Auch wenn nicht alle Unfälle auf Alkohol zurückzuführen sind, zeigen die Polizeizahlen, dass betrunkenes Fahren noch immer ein großes Problem darstellt.
Laut Experten kann die Alkoholsperre ein wirksames Mittel sein, um starke Trinker vom Fahren abzuhalten. „Es sorgt dafür, dass Menschen, die wiederholt Fehler machen, tatsächlich davon abgehalten werden, unter Alkoholeinfluss Auto zu fahren“, sagt Verkehrspsychologe Cees Wildervanck. „Es funktioniert nicht bei jedem, aber es kann sicherlich Leben retten.“
Kosten für Alkoholschloss
Ein weiteres Argument für die Wiedereinführung ist, dass sich die Technologie im letzten Jahrzehnt erheblich verbessert hat. Die Einführung und Umsetzung des Programms durch die CBR kostet etwa 1.000 €. Zu diesen Kosten kommen noch die Installations- und Verlängerungskosten, die Ablesekosten sowie eine monatliche Leasingrate hinzu. Insgesamt belaufen sich diese Kosten für den gesamten Zweijahreszeitraum auf 3.000 Euro.
Minister Madlener hat angekündigt, den Forschungsbericht zur Machbarkeit der Alkoholsperre demnächst an das Abgeordnetenhaus zu übermitteln. Auf dieser Grundlage wird entschieden, ob und wie die Alkoholsperre wieder eingeführt wird. Es wird erwartet, dass auch nach einer Möglichkeit gesucht wird, der Maßnahme eine bessere Rechtsgrundlage zu geben, damit sie einer gerichtlichen Überprüfung standhält.
Für Autofahrer, die schon einmal mit einer Alkoholsperre zu kämpfen hatten, wird die mögliche Wiedereinführung ein Déjà-vu-Gefühl sein. Doch angesichts der steigenden Verkehrszahlen aufgrund von Alkoholkonsum scheint der politische Wille zur Wiedereinführung dieses Systems stärker denn je.