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Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Europa nehmen erneut zu, nachdem Präsident Donald Trump mit astronomischen Einfuhrzöllen auf europäische Autos droht.

Vor allem deutsche Autobauer wie BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen laufen Gefahr, Opfer von Trumps protektionistischer Politik zu werden, der sich wieder stärker auf seine „America First“-Strategie besinnt. Trump, der seine zweite Amtszeit Anfang 2025 antritt, hatte bereits im Wahlkampf erklärt, er werde „amerikanische Arbeitsplätze und die Industrie um jeden Preis“ schützen. 

Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus verschärft er seine Drohungen. Die US-Regierung prüft derzeit die Einführung von Importzöllen von bis zu 25 Prozent auf europäische Autos, eine Maßnahme, die den Autohandel zwischen der EU und den USA völlig zum Erliegen bringen könnte.

Quellen aus dem Weißen Haus zufolge werden auch Zölle auf japanische und südkoreanische Automarken erwogen. Trump hatte sich wiederholt darüber beschwert, dass die USA eine ungünstige Handelsbilanz mit der EU hätten und europäische Hersteller den amerikanischen Markt übermäßig ausnutzten. Bei einer Kundgebung in Ohio brachte er erneut seinen Frust zum Ausdruck: „Wir haben es Europa jahrelang erlaubt, unsere Autoindustrie zu zerstören. Damit ist jetzt Schluss. Wir werden sie besteuern, bis sie nach Amerika zurückkehren.“

Deutsche Autobauer in der Kritik

Die angekündigten Importzölle werden die deutsche Autoindustrie besonders hart treffen. Deutschland exportiert jährlich Fahrzeuge im Wert von über 40 Milliarden Euro in die USA. BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen verfügen über bedeutende Marktanteile. Sollten die Zölle umgesetzt werden, würden die Preise für europäische Autos in den USA drastisch steigen, was die Wettbewerbsposition deutscher Marken ernsthaft gefährden würde.

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BMW

BMW, das in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina ein riesiges Werk betreibt, befürchtet jedoch, dass die Maßnahmen nach hinten losgehen könnten. „Viele unserer Autos werden in den USA produziert und von dort in andere Märkte exportiert. „Zusätzliche Zölle würden die gesamte Branche erschüttern“, sagte ein BMW-Sprecher. Mercedes-Benz und Volkswagen äußern ähnliche Bedenken und betonen, dass sie seit Jahren Milliarden in die US-Wirtschaft investieren.

Analysten warnen, dass die Zölle auch amerikanische Verbraucher treffen würden. Die Preise für Luxusautos und beliebte Modelle aus Europa werden stark steigen und die Käufer dazu zwingen, nach Alternativen zu suchen. Gleichzeitig drohen bei amerikanischen Zulieferern und in Autofabriken Arbeitsplatzverluste - ein Risiko, das Trump offenbar ignoriert.

harte Gegenmaßnahmen

In Europa stößt Trumps Drohung auf wenig Begeisterung. EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis warnte, Brüssel werde nicht zögern, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sollten die USA mit der Einführung der Zölle fortfahren. „Wir bleiben dem fairen Handel verpflichtet, aber wenn die USA sich für eine Eskalation entscheiden, werden wir entsprechend reagieren“, sagte Dombrovskis auf einer Pressekonferenz in Brüssel.

Mögliche Gegenmaßnahmen der EU könnten auf ikonische amerikanische Produkte wie Motorräder, Whisky und Agrarprodukte abzielen. Dieses Szenario erinnert an den Handelskrieg während Trumps erster Amtszeit, als die EU als Vergeltung für seine protektionistische Handelspolitik mit Gegenzöllen in Milliardenhöhe drohte.

Handelsexperten warnen, eine Eskalation der Spannungen zwischen den USA und Europa könne negative Auswirkungen auf den Welthandel haben. Höhere Importzölle erhöhen die Kosten sowohl für Hersteller als auch für Verbraucher und könnten die globalen Lieferketten stören.

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Ökonomen befürchten, dass Trumps protektionistische Politik nicht nur die europäischen Exporte schädigen, sondern auch die Produktionspreise in den USA in die Höhe treiben könnte. Amerikanische Autohersteller wie Ford und General Motors verwenden noch immer importierte Teile und könnten ebenfalls von höheren Zöllen getroffen werden. Dies könnte zu einem Anstieg der amerikanischen Autopreise führen, was ironischerweise dem Inlandsmarkt schaden würde.

Trotz der Kritik scheint Trump entschlossen, seine harte Handelspolitik durchzusetzen. Mit seinem Versprechen, „Arbeitsplätze nach Amerika zurückzubringen“, setzt er die internationalen Beziehungen unter Druck. Die kommenden Monate werden für die amerikanisch-europäische Handelspolitik von entscheidender Bedeutung sein. Eines ist jedoch sicher: Die Gefahr höherer Importzölle schwebt wie eine dunkle Wolke über der Automobilbranche.

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