Der Flughafen Kempen arbeitet mit Hochdruck an einer Revolution in der Luftfahrt.
Clearwings, ein innovatives Startup mit Sitz am Flughafen in Brabant, hat es sich zum Ziel gesetzt, bestehende Flugzeuge auf vollelektrischen Antrieb umzustellen. Dieser Ansatz bietet eine nachhaltige und erschwingliche Lösung, die den Luftfahrtsektor beim Übergang zu emissionsfreier Technologie unterstützt. Das Clearwings-Team hofft, bis 2028 einen neuen Standard in Europa und darüber hinaus zu setzen.
Herzstück der aktuellen Entwicklungen ist eine vollelektrische, umgebaute Cessna 150. Dieses Flugzeug wird derzeit auf der Landebahn des Flughafens Kempen getestet. Diese sogenannten Runway-Tests sind eine entscheidende Phase im Vorfeld der ersten Testflüge, die für 2025 geplant sind. Das Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Clearwings und Falcon Electric Aviation, einem Studententeam der Technischen Universität Eindhoven . Diese Zusammenarbeit begann als Studentenprojekt und hat nun das Potenzial, sich zu einem kommerziellen Erfolg zu entwickeln.
Die Tests sind ein großer Fortschritt. „Unser Ziel ist es, den Regionalflugverkehr komplett emissionsfrei zu machen. „Unsere Nachrüstsätze bieten eine praktische Lösung, die es Fluggesellschaften ermöglicht, ihre bestehende Flotte nachhaltiger zu gestalten, ohne komplett neue Flugzeuge kaufen zu müssen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Unterstützung für Innovationen
Um die Entwicklung ihrer Retrofit-Technologie zu beschleunigen, hat Clearwings bereits mehrere Fördermittel erhalten. Beispielsweise hat das RVO-Programm für Energieinnovationen finanzielle Unterstützung für die Durchführung von Machbarkeitsstudien und die Entwicklung von Batteriesystemen bereitgestellt. Diese Systeme eignen sich nicht nur für Kleinflugzeuge, sondern auch für größere Flugzeuge mit bis zu neun Sitzplätzen. Darüber hinaus hat die Provinz Nordbrabant zur Entwicklung zirkulärer Batteriesysteme beigetragen. Diese Systeme ermöglichen es, gebrauchten Flugzeugbatterien in anderen Branchen ein zweites Leben zu geben.

Mit bahnbrechender Technologie, strategischen Partnerschaften und einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit spielt Clearwings eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einem emissionsfreien Luftfahrtsektor.
Neben Fördermitteln hat Clearwings auch Absichtserklärungen (LOIs) mit wichtigen Partnern aus der Luftfahrtbranche abgeschlossen. Der Flughafen Kempen, der über eine Trainingsflotte von sieben Flugzeugen verfügt, ist einer der ersten Kunden, der Nachrüstsätze einsetzt. Als Partner ist dem Projekt auch Evia Aero beigetreten, eine deutsche Fluggesellschaft, die sich auf Regionalflüge mit Elektroflugzeugen konzentriert.
Sicherheit geht vor
Ein wichtiger Aspekt der Nachrüstsätze ist die sorgfältige Gewichtsverteilung. Beim Umbau werden Kraftstofftanks und Verbrennungsmotoren durch Elektroantriebe und Batteriepakete mit gleichem Gewicht ersetzt. Dadurch bleibt die Stabilität des Gerätes erhalten. Wenn zusätzliche Batteriekapazität benötigt wird, können die Beifahrersitze entfernt werden, ohne die Gewichtsverteilung negativ zu beeinflussen.
Auch bei der Entwicklung der Clearwings-Akkus steht die Sicherheit im Vordergrund. Sie eliminieren die Brandgefahr, eine wesentliche Anforderung in der Luftfahrt, vollständig. Diese Batterien halten extremen Bedingungen stand und verhindern gefährliche Situationen wie Überhitzung oder thermisches Durchgehen.
regionale Luftfahrt
Clearwings konzentriert sich auf Flugzeuge mit maximal 19 Sitzplätzen und Kurzflügen bis zu 500 Kilometern. Das Startup reagiert auf die wachsende Nachfrage nach emissionsfreiem Regionalflugverkehr. Darüber hinaus können diese kleineren Flugzeuge auf Regionalflughäfen eingesetzt werden, die häufig nicht ausgelastet sind.
Die Nachrüstsätze werden über ein „As-a-Service“-Modell angeboten, sodass Fluggesellschaften die Technologie ohne hohe Investitionskosten einsetzen können. Durch die Zertifizierung der Bausätze für gängige Flugzeugmodelle reduziert Clearwings die erforderlichen Kontrollen und beschleunigt die Installation.