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Die niederländischen Straßen waren im Jahr 2024 beispiellos voll.

Zahlen von Rijkswaterstaat zeigen, dass Staus bzw. die Gesamtlänge und -dauer von Staus im Vergleich zu 12 um 2023 Prozent zugenommen haben. Minister Barry Madlener für Infrastruktur und Wassermanagement reagiert darauf mit dem Start der Kampagne „Rush Hour Free“. Damit will er Autofahrer davon überzeugen, den Berufsverkehr nach Möglichkeit zu meiden.

Laut Rijkswaterstaat wurden im Jahr 77 2024 Prozent der Staus während der morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeit verursacht. Unfälle waren für 10 Prozent der Staus verantwortlich, während Straßenbauarbeiten 6 Prozent der Staus verursachten. Angesichts der geplanten Großbauarbeiten an verschiedenen Nationalstraßen im Jahr 2025 wird die Verkehrsbelastung voraussichtlich weiter zunehmen, auch wenn die Anzahl der Autos auf der Straße gleich bleibt.

Dienstag und Donnerstag sind traditionell die verkehrsreichsten Tage auf niederländischen Straßen. Die Stoßzeiten zwischen 7:00 und 9:00 Uhr morgens und 16:30 und 18:00 Uhr abends verursachen nicht nur Zeitverlust und Frustration, sondern führen auch zu höheren Kosten sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen. Minister Madlener betont, dass Staus nicht nur unpraktisch seien, sondern auch Risiken bergen: „Stau in unserem Land ist mehr als nur ein Ärgernis: Sie kosten uns Zeit und Geld, und sie tragen auch zu unsicheren Situationen bei.“

Der Kern des Problems besteht darin, dass viele Autofahrer gleichzeitig losfahren, was zu einer Überlastung des Straßennetzes führt. Der Minister hält ein Umdenken für notwendig: „Durch eine bewusstere Wahl unserer Reisezeiten können wir Staus deutlich reduzieren.“ Es erfordert einen Mentalitätswandel, aber die Vorteile sind groß. Gemeinsam können wir etwas bewirken.“

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Barry Madlener
Bild: Martijn Beekman – Barry Madlener, Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft

Die Kampagne „Rush Hour Free“ ruft Autofahrer dazu auf, nach Möglichkeit außerhalb der Hauptverkehrszeiten zu fahren. Das bedeutet zum Beispiel, dass Mitarbeiter morgens von zu Hause aus arbeiten oder kurz nach der Hauptverkehrszeit abreisen. Das Ministerium betont, dass dies nicht für jeden möglich sei, aber bereits eine kleine Änderung im Reiseverhalten könne spürbare Auswirkungen haben.

Ziel der Kampagne ist es, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einer Diskussion über flexiblere Arbeits- und Reisezeiten zu motivieren. Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die außerhalb der Hauptverkehrszeit reisen, weniger Stress haben, zufriedener sind und letztendlich produktiver arbeiten. „Wer den Berufsverkehr vermeidet, spart Zeit, ist zufriedener und produktiver“, heißt es in der Kampagnenbotschaft.

weit verbreitete Botschaft

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wird die Kampagne flächendeckend ausgerollt. „Rush Hour Free“ wird im kommenden Monat im Fernsehen, in Zeitungen und Zeitschriften sowie auf großen Werbebildschirmen entlang der Straße zu sehen sein. Zur Verbreitung der Botschaft werden auch soziale Medien genutzt. Auf der Website der Kampagne, vanAnaarBeter.nl, finden Autofahrer Informationen zum freien Fahren zur Hauptverkehrszeit und zu geplanten Straßenbauarbeiten.

Darüber hinaus bietet Rijkswaterstaat weiterhin aktuelle Verkehrsinformationen über Rijkswaterstaat Traffic Info an. Hier können Autofahrer nicht nur aktuelle Staus, sondern auch zu erwartende Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten und andere Verkehrsbehinderungen einsehen.

Obwohl „Rush Hour Free“ dazu beitragen kann, Staus zu reduzieren, betont das Ministerium, dass die Situation auf den Straßen auch im Jahr 2025 herausfordernd bleiben wird. Größere, notwendige Arbeiten an Nationalstraßen sind geplant und werden vorübergehend zu zusätzlichen Verzögerungen führen. Dennoch hofft Ministerin Madlener, dass die Kampagne ein erster Schritt hin zu einer Kultur sein wird, in der die Vermeidung von Berufsverkehrszeiten für Menschen, die über die nötige Flexibilität verfügen, zur Norm wird.

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