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Mit der Einführung eines neuen Fahrplans verspricht die Niederländische Eisenbahn (NS) ab heute eine deutliche Verbesserung für Reisende: 1600 zusätzliche Züge pro Woche.

Die größte Anpassung seit Jahren, wie die NS es selbst beschreibt, soll dafür sorgen, dass die Zugverbindungen im ganzen Land besser auf die Bedürfnisse der Reisenden eingehen. Doch nicht jeder ist gleich begeistert; Die Reiseorganisation Rover hat Vorbehalte gegen den Plan. Eine der auffälligsten Änderungen ist die Zunahme der Intercity-Züge auf der Strecke zwischen Eindhoven und Utrecht nach 21.00 Uhr.

Früher fuhren zwei Züge pro Stunde, ab sofort sind es vier. Am Wochenende verkehren auch weitere Züge, beispielsweise zusätzliche Sprinter zwischen Den Bosch, Eindhoven und der Universität Tilburg. Diese Anpassungen sollen vor allem Reisenden abends und am Wochenende mehr Flexibilität bieten. Die NS betont, dass dies erst der Anfang einer strukturellen Erweiterung des Fahrplans sei. 

„Im Jahr 2025 werden erstmals mehr Züge durch unser Land fahren als im Spitzenjahr 2019“, sagte ein Sprecher. Dieses Jahr wird von der NS oft als Maßstab genannt, da es hinsichtlich der Transportkapazität das geschäftigste Jahr in der Unternehmensgeschichte war. Seitdem haben die Corona-Pandemie und Personalengpässe zu einem deutlichen Rückgang der verkehrenden Züge geführt.

Kritik an den Änderungen

Während die zusätzlichen Züge auf vielen Strecken begrüßt werden, äußert Rover Bedenken hinsichtlich der mit dieser Änderung verbundenen Nachteile. Nach Angaben der Reiseorganisation ist die neue Struktur alles andere als optimal. „Die unzureichende Infrastruktur und der Mangel an geeigneten Zügen bleiben Engpässe“, sagt ein Sprecher.

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Rover weist vor allem auf die Folgen für Langstreckenstrecken hin. Reisende zwischen Rotterdam, Zwolle und dem Norden des Landes verlieren ihre direkte Verbindung nach Groningen und Leeuwarden. Betroffen sind auch Reisende vom Flughafen Schiphol und Amsterdam Süd nach Apeldoorn und weiter nach Twente. „Sie haben seit jeher einen umsteigefreien Anschluss, aber im Jahr 2025 wird das nicht mehr der Fall sein“, heißt es Vagabund.

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Den Bosch
Foto: © Pitane Blue - Bahnhof Den Bosch

NS hält am HSL-Zuschlag fest. Rover und die anderen Verbraucherorganisationen im LOCOV haben NS empfohlen, den Zuschlag abzuschaffen. Aufgrund der unzureichenden Infrastruktur fahren die Züge der HSL langsamer und nicht viel schneller als andere Züge.

Mit dem neuen Fahrplan macht NS einen Schritt in Richtung eines anspruchsvolleren und moderneren Schienennetzes. Allerdings steht das Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen, etwa der Verfügbarkeit von Zügen und der Schienenkapazität. Die Margen bleiben insbesondere in der Randstad und auf stark befahrenen Strecken gering, was die Umsetzung dieser Pläne erschweren kann.

Die Reiseorganisation Rover weist darauf hin, dass das neue Design durchaus Vorteile bietet, befürchtet jedoch, dass es für einige Reisegruppen einen Rückschritt bedeuten wird. Insbesondere die Direktverbindungen, die auf bestimmten Strecken wegfallen, werfen Fragen auf. Darüber hinaus betont Rover, dass ein guter Fahrplan auch von Investitionen in die Infrastruktur abhängt, etwa in zusätzliche Gleise und bessere Bahnhöfe.

Reisender im Mittelpunkt?

Die kommenden Monate werden zeigen, ob der neue Fahrplan die gewünschte Wirkung zeigt. Die Anpassung scheint einem Bedarf gerecht zu werden, insbesondere auf Strecken, auf denen Reisende jetzt von höheren Frequenzen profitieren, wie etwa Eindhoven-Utrecht. Gleichzeitig bleibt die Frage, ob es NS gelingen wird, sein Versprechen einzulösen: ein landesweites Netzwerk, das sowohl in der Anzahl als auch in der Qualität den Wünschen des Reisenden entspricht.

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neue Konzession für NS

Die neue Konzession für das Hauptschienennetz tritt am 1. Januar 2025 in Kraft. Die Konzession endet am Heiligabend des Jahres 2033. NS betreibt die überwiegende Mehrheit seiner Züge im Rahmen der Konzession für das Hauptschienennetz. Darin wird unter anderem festgelegt, wo NS fahren darf, wie oft die Züge mindestens fahren und wie viele Züge ausfallen dürfen. Es enthält auch Regeln zu Reiseinformationen und Zugänglichkeit. Es gab und gibt viele Diskussionen über die neue Konzession. Die Europäische Kommission ist der Ansicht, dass die Niederlande sich nicht an europäische Regeln halten. NS hätte die neue Konzession nicht privatvertraglich erhalten dürfen. Das denken auch andere Carrier wie Arriva und Qbuzz. 

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