Der Streik beim Transportunternehmen De Lijn weitet sich weiter aus.
Nach dem Vlaamse Rand schließen sich nun auch Busfahrer in Kempen und Heist-op-den-Berg den Aktionen an, die den öffentlichen Nahverkehr in verschiedenen Regionen zum zweiten Tag in Folge erheblich beeinträchtigen. Die Unzufriedenheit unter den Fahrern hält an, vor allem aufgrund der neuen Arbeitspläne, die ab Januar in Kraft treten. Die Maßnahme, die Teil einer umfassenderen Umstrukturierung innerhalb von De Lijn ist, bleibt der Mittelpunkt der Kontroverse zwischen Gewerkschaften und der Geschäftsführung des Transportunternehmens.
Der Streik begann gestern als spontane Aktion im Vlaamse Rand, bei der Fahrer in Brüssel, Halle, Ninove, Asse, Dendermonde, Vilvoorde und Grimbergen ihre Arbeit niederlegten. Der neue Fahrplan, der laut De Lijn notwendig ist, um eine grundlegende Barrierefreiheit zu gewährleisten, stößt bei den Mitarbeitern auf starken Widerstand. Die Gewerkschaften weisen darauf hin, dass die Pläne von De Lijn nicht nur zu Fahrtausfällen, sondern auch zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für Fahrer führen. Nach Ansicht der Gewerkschaften würden vor allem die geplanten Änderungen im Wochenendverkehr und die Streichung einzelner Fahrten für Unzufriedenheit sorgen.
Betriebsdruck
Neben der steigenden Arbeitsbelastung gibt es in manchen Regionen auch weitere Probleme, etwa einen Mangel an Fahrern und Bussen. Dies bedeutet, dass bestimmte Routen nicht mehr garantiert werden können, was die Arbeitsbelastung für die derzeitigen Fahrer nur erhöht. Gewerkschaftsvertreter betonen, dass diese Situation nicht nachhaltig sei und fordern von der Unternehmensleitung bessere Lösungen.
Gestern saßen die Gewerkschaften und die Geschäftsführung von De Lijn mehrmals am Verhandlungstisch, aber diese Konsultationen brachten keinen Durchbruch. Die Gespräche sind schwierig, die Positionen beider Seiten gehen weit auseinander. Während De Lijn auf effizientere Arbeitspläne drängt, um Kosten zu sparen und das Netzwerk besser an die Bedürfnisse der Reisenden anzupassen, befürchten die Gewerkschaften, dass diese Einsparungen zu Lasten der Service- und Arbeitsbedingungen gehen.

„Die neuen Arbeitszeitpläne berücksichtigen nicht die Realität der Fahrer“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaften. „Die Streichung von Fahrten, insbesondere am Wochenende, erfordert von den Fahrern noch mehr Flexibilität. Wir fordern keine besonderen Vergünstigungen, sondern Arbeitszeitpläne, die machbar sind und die Work-Life-Balance berücksichtigen.“
Auch in Kempen und Heist-op-den-Berg haben Busfahrer ihre Arbeit eingestellt, was bedeutet, dass sich der Streik auf andere Teile Flanderns ausweitet. Für Reisende in diesen Regionen bedeutet dies, dass auch heute mit erheblichen Beeinträchtigungen gerechnet werden muss. De Lijn ruft Reisende dazu auf, den Routenplaner auf ihrer Website oder über die App zu nutzen, um zu prüfen, welche Fahrten noch laufen. Reiseausfälle werden deutlich angezeigt, sodass Reisende nicht unnötig lange an Haltestellen warten müssen.
Unterdessen wächst die Frustration unter Reisenden, insbesondere unter denen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, um zur Arbeit oder zur Schule zu gelangen. „Es ist schon schwer genug, pünktlich zur Arbeit zu kommen, und jetzt müssen wir auch noch herausfinden, ob unser Bus fährt“, beschwert sich ein wütender Pendler in Vilvoorde gegenüber dem Nachrichtendienst VRT NWS. Der Streik hat auch dazu geführt, dass der Druck auf alternative Transportmittel wie die Bahn oder das Fahrrad zunimmt, obwohl diese nicht immer für jedermann geeignet sind. oplossing Angebot.
De Lijn besteht darauf, dass die Reformen notwendig seien, um die langfristige Nachhaltigkeit ihrer Dienstleistungen zu gewährleisten. „Es ist eine Schande, dass es für Reisende Unannehmlichkeiten gibt, aber wir müssen an einem effizienteren Netzwerk arbeiten, das den Bedürfnissen von heute und morgen besser gerecht wird“, sagte ein Sprecher von De Lijn. Allerdings bleibt die Frage, ob es dem Management schnell gelingen wird, eine Einigung mit den Gewerkschaften zu erzielen. Solange keine Lösung in Sicht ist, besteht eine gute Chance, dass sich der Streik weiter ausbreitet.
Da der Streik mittlerweile zwei Tage dauert und keine Anzeichen für ein baldiges Ende erkennbar sind, bleiben die Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr erheblich. Es bleibt abzuwarten, ob die Gespräche zwischen Management und Gewerkschaften heute zu einem Durchbruch führen oder ob weitere Regionen in den Streik einbezogen werden.