Die InnoTrans 2024 ist gerade zu Ende gegangen und die Veranstaltung hat sich erneut als entscheidende Plattform für die Zukunft der Mobilität erwiesen, mit besonderem Fokus auf die neuesten Entwicklungen im öffentlichen Verkehr.
Die InnoTrans 2024, die weltweit größte Fachmesse für Verkehrstechnik, brach bei ihrer 14. Auflage vom 24. bis 27. September 2024 mehrere Rekorde. Die Messe, die auf dem Gelände der Messe Berlin stattfand, belegte alle Messehallen sowie das gesamte Frei- und Bahngelände. In diesem Jahr bot die InnoTrans die größte Ausstellungsfläche seit ihrer Gründung im Jahr 1996.
Laut Dirk Hoffmann, Geschäftsführer der Messe Berlin, übertrafen die Besucherzahlen und die internationale Vielfalt sogar das Niveau vor der Corona-Pandemie. „Die InnoTrans 2024 war eine echte Rekordmesse – sowohl was die Ausstellungsfläche als auch die Besucherzahl angeht. In diesem Jahr konnten wir rund 170.000 Besucher aus 133 Ländern auf dem Gelände der Messe Berlin begrüßen. Es ist uns gelungen, die Besucherzahlen vor Corona und die internationale Präsenz zu steigern. „Die InnoTrans hat einmal mehr gezeigt, dass sie die weltweit führende Fachmesse für Verkehrstechnik und Mobilität ist“, sagte Hoffmann.

Auffallend an der Ausgabe 2024 war die gesteigerte Internationalität. Erstmals nahmen rund 600 neue Aussteller an der Messe teil, aus bisher nicht auf der Veranstaltung vertretenen Ländern wie Marokko, Malaysia, Indonesien und Südafrika. Diese Newcomer brachten ihre eigenen Innovationen mit und zeigten, wie verschiedene Regionen weltweit zur Entwicklung der Transporttechnologie beitragen.
Einer der Höhepunkte dieser Ausgabe war die Busausstellung, die sich auf die neueste Busgeneration internationaler und aufstrebender Hersteller konzentrierte. Die Veranstaltung ermöglichte nicht nur einen Blick in die Zukunft von Bussen und öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern gab auch Einblicke in die dazugehörige Infrastruktur, wie zum Beispiel Ladepunkte und die neuesten Innovationen bei nachhaltigen Antriebssystemen.
In diesem Jahr wurden mehrere Premieren gefeiert. So beteiligte sich der chinesische Busriese BYD erstmals mit drei Elektromodellen am Bus Display, auch die ungarische Traditionsmarke Ikarus hatte ihren ersten Auftritt. Diese Teilnahme unterstreicht die Vielfalt und internationale Ausrichtung der Veranstaltung. Neben der Vorstellung neuer Busse und Ladelösungen fanden mehrere Foren statt, etwa das International Bus Forum und das Public Transport Forum, bei denen Experten über die Zukunft der Mobilität diskutierten.

Das Bus Display ist ein fester Bestandteil der InnoTrans und spielt eine wichtige Rolle bei der Präsentation von Bussen und innovativen Lösungen. Besucher konnten nicht nur die neuesten Modelle besichtigen, sondern dank der 500 Meter langen Strecke, auf der Demonstrationsfahrten stattfanden, auch ein einzigartiges Erlebnis erleben. Hersteller hatten die Möglichkeit, ihre Busse in Aktion zu zeigen, was eine dynamische Ergänzung der Messe darstellte. Vom Startup bis zum etablierten Namen präsentierten verschiedenste Unternehmen ihre Fahrzeuge und Produkte.
Wasserstoffbus
Zu den namhaften Teilnehmern gehörte die ARTHUR BUS GmbH, ein relativ junges Unternehmen aus München, das mit seinem Wasserstoffbus ARTHUR ZERO überzeugte. Dieser Bus ist für den öffentlichen Nahverkehr konzipiert und für seine Effizienz bekannt. Nach Angaben des Unternehmens ist der ARTHUR ZERO derzeit der wasserstoffeffizienteste Bus auf dem Markt in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und damit eine interessante Option für Städte, die sich einer emissionsfreien Mobilität verschrieben haben.
BYD, Chinas größter Automobilhersteller, feierte auf der InnoTrans sein Debüt mit drei Elektrobussen: dem BYD B12, B13 und B18. Mit einer beeindruckenden Reichweite von 600 Kilometern und innovativer Technik wie dem selbst entwickelten Blade-Batterie-Fahrwerk erregten diese Busse große Aufmerksamkeit. BYD ist seit Jahren Pionier im Bereich Elektrobusse und hat weltweit mehr als 81.000 Elektrobusse ausgeliefert. Diese Teilnahme an InnoTrans unterstreicht die Ambitionen von BYD, seine Präsenz in Europa auszubauen.

Patrick Oosterveld, Vertriebsleiter von Ebusco, äußerte sich besonders positiv über die Erfahrungen seines Unternehmens auf der InnoTrans 2024. „Die Messe verlief für uns sehr gut. Das Tolle an dieser Veranstaltung ist, dass man die Busse nicht nur statisch präsentiert, sondern sie auch tatsächlich fahren kann“, sagt Oosterveld. Dieser interaktive Teil der Messe bot potenziellen Kunden die Möglichkeit, die Fahrzeuge hautnah zu erleben. „Es gibt dem Kunden ein Gefühl dafür, wie sich das Fahrzeug während der Fahrt verhält und welche Geräusche erzeugt werden. Das können Sie hier selbst ausprobieren“, fügte er hinzu.
Auch das niederländische Unternehmen Ebusco war mit seinem Leichtbaumodell Ebusco 3.0 vertreten. Mit einem Gewicht von nur 9950 Kilogramm und einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern bietet dieser Bus nicht nur niedrige Betriebskosten, sondern auch eine lange Lebensdauer von 25 Jahren. Dies macht das Modell attraktiv für Transportunternehmen, die nach nachhaltigen und kostensparenden Lösungen suchen. Der Bus, der bereits in mehreren europäischen Ländern im Einsatz ist, wurde für sein innovatives Design und seine Effizienz gelobt. Ebusco, das sich auf die Entwicklung nachhaltiger Elektrobusse konzentriert, spielte bei der Busausstellung im Sommergarten eine herausragende Rolle. Auf einem eigens angelegten 500-Meter-Rundkurs konnten Besucher ihre Busse live in Aktion erleben.
Roboter-TUNER
Die Technologie selbstfahrender Fahrzeuge erfährt große Aufmerksamkeit, das zeigte sich diese Woche auf der internationalen Fachmesse Innotrans in Berlin. Der zwölf Meter lange selbstfahrende Regionalbus aus Groningen wurde erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Der Bus, der später in diesem Jahr ausgiebig getestet wird, ist ein Projekt von Qbuzz in Zusammenarbeit mit RobotTUNER, der Provinz Groningen und der Metropolregion Rotterdam Den Haag.
Eine weitere bemerkenswerte Neuheit auf der Messe war die Teilnahme von Ikarus, einem mehr als 125 Jahre alten Bushersteller aus Ungarn. Das Unternehmen präsentierte zwei Elektrobusse: den Ikarus 120e und den Ikarus Midi-Bus und unterstrich damit sein Engagement für einen emissionsfreien öffentlichen Nahverkehr. Gemeinsam mit Siemens zeigten sie außerdem fortschrittliche Ladelösungen, wie zum Beispiel die innovativen e-Line-Ladestromabnehmer.

Neben den Fahrzeugen selbst wurde auch auf die zugehörige Infrastruktur und Technik geachtet. Mont-Ele zeigte beispielsweise seine neuesten Ladesysteme für Elektrobusse, während Ventura Systems seine innovativen Türsysteme vorstellte, die sowohl die Sicherheit als auch den Komfort der Fahrgäste verbessern. Diese Systeme können sogar auf der Strecke getestet werden, sodass Besucher die neuesten Technologien hautnah erleben können.
toekomst
Das InnoTrans 2024 Bus Display zeigte nicht nur die neuesten Busse, sondern vermittelte auch ein klares Bild davon, wohin die Zukunft des öffentlichen Verkehrs geht: nachhaltige, emissionsfreie Mobilität mit innovativen Technologien, die sowohl die Effizienz als auch den Fahrgastkomfort steigern. Mit der Teilnahme großer Namen wie BYD und Ikarus sowie aufstrebender Akteure wie der ARTHUR BUS GmbH war diese Ausgabe eine wertvolle Plattform für die Branche, um die neuesten Entwicklungen vorzustellen und sich zu vernetzen.
Die nächste Ausgabe, die 15. InnoTrans, findet vom 22. bis 25. September 2026 auf dem Gelände der Messe Berlin statt. Da die Beliebtheit der Messe weiter zunimmt, verspricht diese Ausgabe eine Plattform für zahlreiche Innovationen und Weltneuheiten in der Verkehrstechnik zu werden. Es wird erwartet, dass die InnoTrans 2026 die Messlatte im Bereich der internationalen Zusammenarbeit und technologischen Durchbrüche im Transportsektor erneut höher legen wird.