Pitane-Bild

Den betroffenen Reisenden wird ein Alternativflug angeboten. Hierzu werde man persönlich Kontakt aufnehmen, teilte TUI mit.

Bis Anfang Oktober werden keine TUI fly-Flüge vom Flughafen Deurne starten. Die Fluggesellschaft hat beschlossen, ihre Flüge hauptsächlich über Zaventem umzuleiten. Grund dafür ist der anhaltende Mangel an notwendigen Ersatzteilen für ihre Embraer-Geräte, der sie zum Einsatz größerer Geräte zwingt. Aufgrund der begrenzten Länge der Landebahn können diese größeren Flugzeuge jedoch nicht von Deurne aus fliegen.

TUI Fly führt seine Flüge von und nach Antwerpen mit drei Embraer-Flugzeugen des Typs E195-E2 durch, die das Unternehmen seit letztem Jahr einsetzt. Diese Geräte werden regelmäßig überprüft und gewartet. Allerdings führen weltweite Probleme bei der Versorgung mit Ersatzteilen dazu, dass TUI Fly seit einiger Zeit gezwungen ist, Flüge über Brüssel umzubuchen.

Embraer

Das Problem begann vor einigen Wochen, als das erste Embraer-Flugzeug wegen Mangels an wichtigen Ersatzteilen am Boden blieb. Embraer ist ein brasilianischer Flugzeughersteller, der für die Produktion von Verkehrs-, Geschäfts- und Militärflugzeugen bekannt ist. Obwohl Embraer-Geräte weltweit im Einsatz sind und für ihre Zuverlässigkeit und Effizienz bekannt sind, ereilte kurz darauf ein zweites Gerät das gleiche Schicksal. Aus dem gleichen Grund wurde am vergangenen Wochenende auch das dritte Flugzeug aus der Luft genommen. Das Fehlen dieser entscheidenden Teile bedeutet, dass das Flugzeug nicht sicher fliegen kann.

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Antwerpen - Deurne
Foto: © Pitane Blue - Flughafen Antwerpen - Deurne

Auch wenn ein Ticket aus Antwerpen in der Regel günstiger ist als ein Ticket aus Brüssel, leistet TUI Fly keine Entschädigung für den erzwungenen Umstieg. Dies hat zu einer gewissen Frustration bei den Passagieren geführt, die sich gezwungen fühlen, zusätzliche Kosten für ihre Reise nach Zaventem zu tragen.

Die Möglichkeit, mit anderen Flugzeugen von Antwerpen aus zu fliegen, erwies sich als unmöglich. Für die größeren Flugzeuge der Boeing-Flotte von TUI Fly ist die Landebahn in Deurne zu kurz. Dies machte es notwendig, nach einer alternativen Lösung zu suchen. Die meisten Flüge starten bis zum 6. Oktober in Brüssel. Von dieser Änderung betroffenen Reisenden wird ein Alternativflug angeboten und von TUI persönlich kontaktiert. Es sei eine unangenehme Situation, aber nach Angaben der Fluggesellschaft sei diese Maßnahme notwendig, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten.

Aderlass

Die Auswirkungen dieser Entscheidung gehen jedoch über die Fluggesellschaft und ihre Passagiere hinaus. Dass TUI Fly seine Bücher in Antwerpen bis zum Herbst schließt, ist ein Verlust für den kleinen Regionalflughafen Deurne. Gerade als mit der Bekanntgabe von Bruno De Saegher als neuer CEO des Flughafens Hoffnung auf eine positive Wende bestand, kommt diese Nachricht wie eine bittere Pille. Der Flughafen Deurne, der bereits mit begrenzten Kapazitäten und der Konkurrenz durch größere Flughäfen wie Zaventem zu kämpfen hat, sieht, dass eine wichtige Verkehrs- und Einnahmequelle vorübergehend wegfällt.

Dies ist nicht das erste Mal, dass die Luftfahrtbranche mit Problemen bei der Teileversorgung konfrontiert ist. Die Pandemie hat die Lieferketten weltweit unterbrochen und in mehreren Branchen zu Verzögerungen und Engpässen geführt. Der Luftfahrtsektor bildet da keine Ausnahme. Viele Fluggesellschaften haben Schwierigkeiten, die benötigten Teile rechtzeitig zu beschaffen, was mitunter zu betrieblichen Anpassungen führt, wie aktuell bei TUI Fly.

Die Situation in Deurne verdeutlicht die Anfälligkeit der Luftfahrtindustrie gegenüber globalen Logistikproblemen. Obwohl die meisten Flüge nun über Brüssel verlaufen, beobachtet TUI Fly die Situation weiterhin genau und hofft, so bald wie möglich von Deurne aus zum Normalbetrieb zurückkehren zu können.

neuer Geschäftsführer

Bruno De Saegher wird ab dem 1. September 2024 neuer CEO des Flughafens Antwerpen und des Flughafens Ostende-Brügge. De Saegher folgt auf Eric Dumas, der seit Ende 2020 an der Spitze steht. Die Ernennung von De Saegher kommt für beide Flughäfen zu einem entscheidenden Zeitpunkt, insbesondere angesichts der kürzlich erfolgten Genehmigung einer neuen Umweltgenehmigung für den Flughafen Antwerpen und des laufenden Antragsverfahrens für den Flughafen Ostende-Brügge. Von seiner umfangreichen Erfahrung und seinen strategischen Erkenntnissen wird erwartet, dass er das zukünftige Wachstum und die Nachhaltigkeit dieser wichtigen Verkehrsknotenpunkte vorantreibt.

De Saegher bringt einen großen Erfahrungsschatz in seine neue Rolle ein, da er seit 2015 Vorsitzender der Airport Development Company Flanders (LOM Flanders) ist. Durch seine Tätigkeit bei LOM Flanders hat er umfassende Kenntnisse über den Betrieb und die strategischen Anforderungen beider Flughäfen erworben. Dieser Hintergrund gibt ihm eine einzigartige Perspektive und ein klares Verständnis für die Herausforderungen und Chancen, die vor dem Flughafen liegen. Seine Vertrautheit mit der Flughafendynamik soll einen reibungslosen Übergang erleichtern und die schnelle Umsetzung neuer Initiativen ermöglichen.

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