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Die Änderungen der Binnenschifffahrtsordnung und die Erforschung von AIS-Daten sollen dafür sorgen, dass die Regeln für Wassertaxis klarer werden und besser eingehalten werden können.

Das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft wird die Binnenschifffahrtsverordnung ändern, um klarer zu machen, welche Regeln Wassertaxis einhalten müssen. Diese Entscheidung folgt Empfehlungen des niederländischen Sicherheitsausschusses (OVV) nach zwei schweren Unfällen mit Wassertaxis.

Eine tragische Kollision zwischen einem Wassertaxi und einem Schnellboot auf dem Wattenmeer sowie eine Kollision zwischen einem Wassertaxi und einem Hafenrundfahrtboot in Rotterdam haben zu einer Untersuchung durch den OVV geführt. Die Forschungsberichte enthalten fünf Empfehlungen für das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft (IenW).

Dringlichkeit

Minister Harbers für Infrastruktur und Wasserwirtschaft betont die Dringlichkeit der Maßnahmen: „Der tragische Unfall im Schuitengat hat tiefe Spuren bei den Angehörigen, Augenzeugen und Einsatzkräften hinterlassen. Bei dem Unfall in Rotterdam kamen keine Menschen ums Leben, dennoch hatte der Unfall große Auswirkungen auf alle Beteiligten. Sicherheit auf unseren Wasserstraßen ist das Wichtigste. Das Ministerium nimmt alle Empfehlungen des OVV auf und hat sofort mit der Umsetzung begonnen.“

Auf der Grundlage der Empfehlungen wurde eine Konsultation zwischen den am Personenverkehr auf dem Wattenmeer beteiligten Parteien eingeleitet, darunter Rijkswaterstaat, die Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr, das Ministerium und den Sektor. Diese Parteien arbeiten in drei Arbeitsgruppen an Verbesserungen in den Bereichen Sicherheit, Durchsetzung, Kommunikation und Vorschriften.

Eine wichtige Empfehlung des OVV betrifft die Notwendigkeit klarerer Gesetze und Vorschriften für die gewerbliche Beförderung von bis zu zwölf Passagieren auf dem Wasser. In den aktuellen Vorschriften ist nicht klar, welche Vorschriften für Wassertaxis gelten. Deshalb werden die entsprechenden Regelungen der Binnenschifffahrtsordnung dahingehend angepasst, dass klargestellt wird, dass sie auch für Wassertaxis gelten.

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DHG
Foto: © Pitane Blue - Wassertaxi Rotterdam DHG

Das Ministerium untersucht außerdem, wie Daten eines automatischen Identifikationssystems (AIS) zur Durchsetzung beitragen können. Dies ist auch eine Empfehlung des OVV. Es werden Möglichkeiten und Bedingungen für die Nutzung von AIS-Daten untersucht.

MSTX 21

Die Kollision im Schuitengat am Wattenmeer ereignete sich zwischen dem Schnellboot Tiger und dem Wassertaxi Stormloper. Drei Passagiere kamen ums Leben und ein Passagier wird noch vermisst. Mehrere Passagiere wurden verletzt. Bei der Kollision in Rotterdam auf der Nieuwe Maas landete das Wassertaxi MSTX 21 nach einer Kollision mit dem Hafenrundfahrtschiff Marco Polo kopfüber im Wasser. Die sechs Insassen wurden in dem gekenterten Schiff eingeklemmt. Eine Person wurde verletzt, aber alle konnten schließlich mit Hilfe anderer Schiffe gerettet werden.

Am 6. Dezember 2023 und 17. Januar 2024 veröffentlichte der OVV die Untersuchungsberichte „Zusammenstoß im Schuitengat“ und „Zusammenstoß eines Wassertaxi mit einem Hafenrundfahrtboot“. Diese Berichte bildeten die Grundlage für die aktuellen Initiativen des Ministeriums zur Verbesserung der Sicherheit auf dem Wasser.

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