Die Hinzufügung des Spurwechsels ist ein Durchbruch, denn sie bringt die Verwirklichung eines europäischen Hyperloop-Netzwerks näher.
Das Delfter Hyperloop-Studententeam hat Geschichte geschrieben, indem es als erstes Team der Welt einen Gleiswechsel in den Hyperloop eingebaut hat, den Vakuumzug, der mit Geschwindigkeiten von bis zu 1000 Kilometern pro Stunde durch eine Röhre schwebt. Erste groß angelegte Tests mit Passagieren werden im Jahr 2030 erwartet. „Der Vakuumzug fährt alle 2 Minuten in eine andere europäische Stadt. Auf diese Weise können Sie von Amsterdam aus innerhalb von 30 Minuten in Paris sein“, sagt Cem Celikbas, Mannschaftskapitän des Delft Hyperloop-Teams.
Der Hyperloop bietet eine nachhaltige und leise Art des Reisens, angetrieben durch Magnetantrieb. Das bedeutet, dass für den Antrieb der Gondel mit den Passagieren keine fossilen Brennstoffe benötigt werden. „Deshalb ist der Hyperloop ein attraktives Fortbewegungsmittel für Menschen, die nachhaltig reisen wollen“, erklärt Celikbas. Auch Karel van Dalen, außerordentlicher Professor für Strukturdynamik an der TU Delft, ist von diesen Entwicklungen begeistert. „Es bestehen Zweifel an der Machbarkeit einer ‚grünen‘ Luftfahrt. Deshalb freue ich mich, dass die Studierenden an einer Alternative arbeiten: dem Hyperloop.“
„Erste Probefahrt mit Passagieren seit 5,5 Jahren“
Das Studententeam geht davon aus, dass der Verkehr bis 2050 um 150 Prozent zunehmen wird. Der Einsatz des Hyperloop kann dazu beitragen, die Emissionen fossiler Brennstoffe zu reduzieren, da diese nicht zum Antrieb der Kapsel benötigt werden. Celikbas erklärt: „Mit dem Hyperloop minimieren Sie die Emissionen fossiler Brennstoffe. Dies ist insbesondere angesichts des erwarteten Wachstums der Mobilität von entscheidender Bedeutung.“ Schiphol könnte ein potenzieller Einstiegspunkt für Hyperloop-Reisende werden, was dazu beitragen würde, den Andrang am Flughafen zu verteilen. „Der Hyperloop kann alle 2 Minuten zu einem europäischen Ziel abfahren, sodass Reisende nie lange warten müssen. Dadurch werden unnötig lange Warteschlangen und Gedränge am Flughafen vermieden. Darüber hinaus bietet Schiphol die Möglichkeit, nachhaltig zu wachsen.“

Laut Delft Hyperloop ist der Bau einer Hyperloop-Strecke finanziell machbar, da er mit vergleichbaren Kosten wie der Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke verbunden ist. Darüber hinaus sind die Wartungskosten für den Hyperloop minimal und es werden keine Kosten für die Emissionen fossiler Brennstoffe weitergegeben, da diese einfach nicht emittiert werden. „Das bedeutet, dass ein One-Way-Ticket mit dem Hyperloop günstiger sein kann als ein One-Way-Ticket mit dem Flugzeug“, sagt Celikbas.
Der Hyperloop ist ein revolutionäres Transportmittel, das die Geschwindigkeit eines Flugzeugs mit dem Komfort eines Zuges kombiniert. Die Kapsel bzw. der Pod schwebt durch eine Vakuumröhre, wodurch weder Luft noch Rollwiderstand entstehen und der Pod Geschwindigkeiten von bis zu 1000 km/h erreichen kann. Dank des vollelektrischen Magnetantriebs werden keine fossilen Brennstoffe emittiert.
Das Delft Hyperloop-Team besteht aus 39 Studenten der TU Delft, die sich ein Gap Year genommen haben, um den Hyperloop weiter zu erneuern. Jedes Jahr arbeitet eine neue Gruppe von Studierenden an diesem Projekt. Am 11. Juni wird das Team in seiner Werkstatt, der „Dream Hall“, auf dem Campus der TU Delft einen Prototyp des vollständig schwimmenden Transportmittels präsentieren.
Im Juli reist das Team nach Zürich Europäischer Hyperloop Woche 2024. Hier treten sie gegen mehr als zwanzig andere internationale Hyperloop-Teams an. Ziel ist es, wie in den vergangenen Jahren zu zeigen, dass Delft führend auf dem Gebiet der Hyperloop-Technologie ist. Das Team gewann den Wettbewerb 2021 und 2022 und belegte 2023 den zweiten Platz.